Der Marktbreiter Turmweg führt Sie etwa 1,2 Kilometer entlang der teilweise noch heute sehr gut erhaltenen Marktbreiter Stadtbefestigung mit ihren zahlreichen Türmen und Toren. Bereits Ende des 15. Jahrhunderts begonnen, wurde der steinerne Ausbau erst Ende des 16.Jahrhunderts vollendet.
Tauchen Sie ein in die Zeit der Marktbreiter Stadtverteidigung.

Das Maintor ist als einziges der ehemals vier Stadttore noch heute sehr gut erhalten und befahrbar. Direkt an das Rathaus angebaut, diente es als Brücke der alten Handelsstraße über den Breitbach. Mit seinem viereckigen Glockentürmchen, zum Einläuten der Nachtruhe, ist es noch heute eines der Wahrzeichen und beliebtes Fotomotiv Marktbreits.

Der weiße Turm bildet die Ostspitze der Stadtbefestigung. Die Tatsache, dass er bei Sonnenaufgang im hellen Licht erstrahlt und er zeitweise die sogenannten weißen Berufe wie Hebamme und Bader beherbergte, gab dem Turm vermutlich seinem Namen. Später auch als Wohnung des Gemeindehirten und Gefängnisturm genutzt, dienten seine Zellen Randalierern und Trunkenbolden zur Ausnüchterung.

Der Flurersturm, ein malerischer Bruchstein-Rundturm mit Fachwerkaufsatz, war einst das Zuhause des Flurers, der als Feldschütze mit dem Schutz der umliegenden Äcker und Felder vor Dieben betraut war. Vom Turm aus konnte er auch die außerhalb der Stadtmauer weidenden Viehherden beaufsichtigen. Im Verteidigungsfall war der Turm ein wichtiges Bollwerk, durch seine Schlüssellochscharten feuerte man mit schweren Hakenbüchsen auf Angreifer. Heute dient der Turm als Zweitwohnung und wird gerne für Feiern im historischen Ambiente genutzt.

Vom Hafengelände am Main mit dem alten Kranen, führte die bedeutende Handelsstraße durch die Stadt zum Steigtor, dem oberen Stadttor, in Richtung Süden. Dem hohen Verkehrsaufkommen geschuldet wurde das Tor 1856 abgerissen. Die heute sichtbaren Mauerreste zeigen die damalige Position des Steigtors. Der Legende nach blies der Nachtwächter von hier, um die in den Biergärten und Wirtshäusern feiernden Handwerker und Handelsleute an die Nachtruhe zu erinnern.

Zwei runde Befestigungstürme mit Fachwerkaufbau und Spitzhelmdach prägen die Stadtbefestigung gegenüber des Friedhofs. Der Stegturm diente wohl als Wachstube für das nahegelegene Steigtor. Im Fallmeisterturm war der Fallmeister einquartiert, er war für die Beseitigung von Tierkadavern zuständig und zählte nicht zu den angesehensten Berufsständen. An Stelle der heute sehr liebevoll renovierten Häuschen auf der Stadtmauer, befand sich früher ein hölzerner Wehrgang mit Holzhütten.

Der früher höhere Henkersturm, bildet die südwestliche Ecke der Marktbreiter Stadtbefestigung. Wie sein Name verrät war er Wohnturm des Henkers und Scharfrichters. Im Keller war ein Gefängnis für verurteilte Verbrecher eingerichtet, die hier auf Ihre Hinrichtung am nahegelegenen Galgenberg warteten.

Die beiden Stadttore in Ost-Westrichtung, das Pförtleinstor und das Buheleitentor wurden Mitte des 19. Jahrhunderts abgerissen. Einzig vom Buheleitentor, dem westlichen Stadttor existiert noch heute eine Zeichnung.

Der schwarze Turm steht im Mündungsbereich des Breitbaches. Schwarze Flecken die sich durch Feuchtigkeit auf Grund seines Standortes bildeten und die Tatsache, dass er bei Sonnenaufgang im Schatten steht, gaben dem Turm seinen Namen. Als ursprünglich freistehender Turm und erster Steinbau der Befestigungsanlage wurde er mehrmals erhöht, bevor er beim Rathaus Neubau zum Eckturm wurde. Der heute noch begehbare Turm wird für Veranstaltungen und als Archiv genutzt, er diente damals als Zehntturm und Gefängnis.

Hier endet der Rundgang entlang der Marktbreiter Stadtbefestigung.