Im Jahre 1718 erhielt Samson Wertheimer, Vertreter des Fürsten Adam Franz zu Schwarzenberg, die Erlaubnis sich ein repräsentatives Haus in Marktbreit am unteren Markt zu bauen. Es sollte nicht einfach nur ein Haus sein - mit Blick auf das Geschehen im Rathaus- sondern auch Macht und Reichtum verkörpern. Herr Wertheimer ließ das Haus vom bekannten Architekten Joseph Greissing (1664-1721 nicht gesprochen) planen. Als nun das Bauen begann, stellten die Marktbreiter, besonders die Geschäftsleute, fest, dass es sich um einen gewaltigen Bau handelte. Die Einwohnerschaft beschwerte sich beim Fürsten Schwarzenberg, das Haus sei zu groß, zu prunkvoll und stünde am falschen Platz. Der Fürst reagierte ungehalten und ließ den Marktbreitern erklären, dass das Haus seines Stellvertreters selbstverständlich das prachtvollste Haus am Platz sein kann. Sie sollten sich wieder beruhigen, andernfalls hätten sie mit einer Geldstrafe zu rechnen. Nach längerem Murren fanden sie sich mit dem Bau ab.
Der reichste christliche Kaufherr Marktbreits, Bürgermeister Georg Günther, beschloss 1725 nach dem Motto: Was du kannst, kann ich schon lange, ein ebenso großes, imposantes Haus genau gegenüber von Samson Wertheimer, der jüdischer Herkunft war, zu bauen.
Diese beiden barocken Handelshäuser sehen sie nun vor sich. Sie scheinen auf den ersten Blick fast identisch und viel zu mächtig für die schmale Schustergasse. Bei genauem Betrachten fällt jedoch auf, dass das Wertheimer Haus rechts, bei weitem detailreicher ausgeführt ist. Gelangt man ins Innere, treten die Unterschiede noch deutlicher hervor. Der Name Haus zur Groe – leitet sich von dem ursprünglich an dieser Stelle stehenden Gasthaus „Zur Krähe“ ab. Es weist einen Innenhof mit Laubengang und einen Brunnen zur Wasserversorgung des weitläufigen Gebäudes auf. Eine prunkvolle Inschrift mit Wappen erinnert an die Einweihung. Im Treppenhaus trägt der Heiduck, eine aus Holz geschnitzte, bunt bemalte Figur die Last des Hauses. Die Türken waren gerade besiegt und der Osmane, damals umgangssprachlich „Kümmeltürke“ genannt, war ein beliebtes Motiv. Das Gebäude ist weitläufiger als sein jüdisches Pendant, in der Innenausstattung aber nur eine Kopie.
 Im Wertheimer Haus dominieren aufwändige Türen, kunstvolle Stuckdecken, barocke Fußböden und Kachelhöfen. Durch die großen Fenster sind die Räume lichtdurchflutet. Der Treppenaufgang hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Heute blickt der so genannte „Geldscheißer“ von Richard Rother, einem bekannten fränkischen Künstler, aus dem ersten Stock auf den Betrachter. Über lange Zeit hinweg beherbergte das Wertheimer Haus eine Bank, während im Haus zur Groe Kaffee sortiert sowie Spezereien abgewogen wurden und heute Gelehrsamkeit in Form von Büchern und Schreibwaren verkauft wird.
 Die beiden barocken Handelshäuser zeugen jedoch vom Unternehmergeist, dem Reichtum und dem Erfolg, der Marktbreit im 18.Jahrhundert prägte.

Die beiden Handelshäuser stehen am Eingang zu welcher Gasse?

Schade, leider falsch!  

Richtig gewesen wäre Antwort A.:
„Schustergasse“.

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