Am nordwestlichen Ortsende, in Verlängerung der Straße Channs am Ende des „Kreuzweges“ steht unter drei im Jahre 1871 gepflanzten Bäumen, einer Eiche, einer Linde und einer Kastanie, einer der seltenen protestantischen Bildstöcke seiner Zeit. Der mit der Jahreszahl 1586 versehene und drei Meter hohe Renaissancebildstock, wird von den Gnodstadtern „das Kreuz“ genannt.
Auf der Südseite ist die Kreuzigungsszene, auf den beiden Seiten sind die Schutzheiligen der Gnodstadter Kirche Peter und Paul, dargestellt. Die lateinische Inschrift lautet: „Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit.“
Das einzigartige Denkmal wurde im Jahre 2001 restauriert, um die hohe künstlerische Qualität der Martersäule mit Ihren biblischen Figuren wiederherzustellen. Die Restaurierung war sehr schwierig und aufwendig, da der Stein schon sehr verwittert und nur noch wenige Fragmente vorhanden waren.
Die Bank am Bildstock soll auch einer der Lieblingsplätze des in Gnodstadt geborenen Schriftstellers und Ehrenbürgers Dr. Michael Georg Conrad gewesen sein. Von hier aus richtete er seinen Blick zum geliebten Schwanberg, wo noch heute ein Gedenkstein an den berühmten Gnodstadter Schriftsteller erinnert. Conrad schrieb 1904 sein letztes, größeres, literarisches Werk „Der Herrgott am Grenzstein“ auf dem Schwanberg. Gnodstadt war Schauplatz dieses Volksromans. Im Alter von 81 Jahren starb Dr. Michael Georg Conrad am 20. Dezember 1927 in München. Seine Grabstätte befindet sich noch heute auf dem Friedhof von Gnodstadt.